Auszubildende werden für eine Woche zu Stationsleitern

Die Oberkurse des Katholischen Bildungszentrums Haans haben in den ausbildenden Krankenhäusern für eine Woche die Leitung jeweils einer Station übernommen.

„Wir haben nicht erwartet, dass es so gut wird. Das war ein einmaliges Erlebnis“, sind sich Merle Hortskotte und Eilin Gröpel einig. In ihrem dritten und letzten Lehrjahr wartete auf die beiden angehenden Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und ihre Mitschüler eine besondere Herausforderung: Sie leiteten eine Woche lang eigenständig eine Station in dem Krankenhaus, in dem sie den praktischen Part ihrer Ausbildung absolvieren. Den während der theoretische Unterricht am Katholischen Bildungszentrum Haan stattfinden, sammeln die Auszubildenden ihre praktischen Erfahrungen im St. Josef Krankenhaus Haan, dem St. Josefs Krankenhaus Hilden, dem St. Martinus Krankenhaus Langenfeld und der St. Lukas Klinik in Solingen. 

Merle Horstkotte und Eilin Gröpel nahmen am St. Josefs Krankenhaus in Hilden an dem Projekt „Schüler leiten eine Station teil“. Gemeinsam mit acht weiteren Auszubildenden übernahmen sie auf der chirurgischen Station die  Verantwortung für bis zu 16 Patienten. Natürlich wurden sie dabei von Lehren, Praxisanleitern und examinierten Pflegekräften begleitet. „Wir hätten bei Fehlern also jederzeit sofort eingreifen können“, betont Lehrerin Stefanie Porres. „Aber das mussten wir gar nicht.“ Neben den pflegerischen Aufgaben übernahmen die Auszubilden auch die organisatorischen und administrativen Tätigkeiten, erstellten beispielsweise auch die Dienstpläne selbst. „Wir haben als Team super zusammengearbeitet“, freut sich Merle Horstkotte. „Der Umgang war sehr wertschätzend und es gab keine Kabbeleien.“ 

In jeder Schicht übernahm jemand anders die Stationsleitung. „Plötzlich in einer Leitungsposition zu arbeiten, Aufgaben zu delegieren und das große Ganze im Blick zu behalten, war schon eine Herausforderung“, gibt Eilin Gröpel zu. Aber der Perspektivwechsel sei bereichernd gewesen.  Außerdem nutzten die Auszubildenden die Gelegenheit, um ihr praktisches Können zu trainieren. „In der Projektwoche hatten die Praxisanleiter mehr Zeit als sonst, um uns spezielle Dinge wie beispielsweise das Anlegen von Vakuumverbänden zu zeigen“, berichten die Teilnehmer unisono. Kein Wunder also, dass von allen Beteiligten ein durchweg positives Fazit gezogen wird.