Schüler des KBZ leiten eine Station im Krankenhaus

KBZ-Pflegeschüler lernen Verantwortung als Stationsmanager

Patienten versorgen, Dienstpläne schreiben, die Visite der Ärzte begleiten, Aufnahmen und Entlassungen organisieren – für sechs Tage übernahmen 67 Schüler des Katholischen Bildungszentrums (KBZ) in Haan viel Verantwortung. Die Rückmeldungen der Patienten, Ärzte und Lehrer zum sogenannten Führungsprojekt aus den drei teilnehmenden Kliniken der Kplus Gruppe – das St. Josef Krankenhaus Haan, das St. Josefs Krankenhaus Hilden und die Solinger St. Lukas Klinik – sowie aus dem St. Martinus Krankenhaus Langenfeld – sind durchweg positiv.

Eben noch herrschte im Schwesternzimmer der viszeralchirurgischen Station C3 des St. Josefs Krankenhaus Hilden emsige Geschäftigkeit, doch Jana Sürenhagen ist die Ruhe selbst. Auf dem Weg ins Patientenzimmer sagt sie: „Es ist am Anfang schon sehr aufregend gewesen, aber jetzt läuft’s.“ Die 22-Jährige ist im dritten Lehrjahr zur Gesundheits- und Krankenpflegerin und hat am sechs Tage dauernden Führungsprojekt ihrer Schule teilgenommen. So auch Imme Reimer. Die 21-Jährige wird im August dieses Jahres ihr Examen machen: „Es ist super, dass wir hier Gelegenheit bekommen, diese neue Verantwortung zu erleben. Das gibt mir Sicherheit für die bald anstehenden Prüfungen.“

Simone Jennes kann das nur bestätigen. Sie ist schon seit Jahren examinierte Pflegekraft und mittlerweile erfahrene Praxisanleiterin im St. Josefs Krankenhaus: „Als ich in der Ausbildung war, durfte ich ebenfalls am Führungsprojekt teilnehmen. Das war für mich eine wichtige Erfahrung“, erinnert sie sich und skizziert ihre aktuelle Aufgabe: „Wir stehen für die Schülerinnen und Schüler bereit und können jederzeit eingreifen, damit keine Fehler passieren. Schließlich sind wir hier im Echtbetrieb unterwegs.“ Schülerin Jana Sürenhagen sieht das ähnlich: „Ich fühlte mich nicht beobachtet, sondern konnte hier meine Arbeit machen. Und dabei bin ich ganz in meinem Element.“

KBZ-Schulleiter Christoph van de Loo ist einmal mehr vom Sinn und Zweck des Führungsprojektes überzeugt: „Es geht ja nicht darum, jemanden zu überfordern. Die angehenden Pflegekräfte bekommen so einen realistischen Eindruck von den umfangreichen, vielfältigen und verantwortungsvollen Aufgaben auf einer Station und entdecken, wo sie Stärken, aber auch wo sie eventuell noch Nachholbedarf haben.“

So haben sich die Pflegekräfte in spe auf „ihren“ jeweiligen Stationen während des Führungsprojektes mit der Funktion als Schichtleitung abgewechselt. Imme Reimers Fazit: „Ich habe dabei gelernt, wie wichtig es ist, dass es jemanden gibt, der den Überblick hat. Nur so lassen sich die vielen wichtigen Details bei der Arbeit mit den Patienten strukturieren und delegieren.“ Und Jana Sürenhagen ergänzt: „Auch als es zwischenzeitlich mal stressig wurde, haben alle mitgezogen. Wir sind hier richtig gut zusammengewachsen.“

Eine Einschätzung, die viele Mitschüler teilen. Jörn Berner, der im St. Josef Krankenhaus Haan am Führungsprojekt teilgenommen beispielsweise bekennt: „Ich mache gerne alles selbst. Während des Projekts habe ich gelernt, dass das nicht immer geht. Man muss die Dinge geschickt delegieren.“ Sarah Kanne und Saskia Fournier aus der St. Lukas Klinik in Solingen nicken dazu: „Es ist anstrengend, aber ein Supergefühl es mit dem Team eigenverantwortlich hinzukriegen.“ Dem pflichtet Maike Winat aus dem St. Martinus Krankenhaus Langenfeld bei: „Das war hier ein intensiver Blick auf die ganzheitliche Pflege – so wie ich das umsetzen will, wenn ich mein Examen habe.“

Ein großes Lob gibt es von Laurentius Beule, Pflegedirektor am St. Josefs Krankenhaus Hilden: „Ich war schon vor Beginn des Projekts von der Qualität des Nachwuchses überzeugt und kann als Fazit sagen: Das ist ein hervorragender Kurs.“ Ellen Zander, Pflegedirektorin im St. Josef Krankenhaus Haan und ihr Kollege Jens Robra aus der St. Lukas Klinik schließen sich an: „Das Führungsprojekt ist eine absolute Bereicherung für alle Beteiligten.“

Und die Patienten? Die waren auch in diesem Jahr vom „Service“ sehr angetan.